Servus Ronald, für das "L", also den Nebenantrieb würde ich ca. 500,-- Eur ansetzen, außer daß er selten ist, wirst du Ihn kaum verwenden.
Für den Rest, also den Haflinger möchte ich mal aus dem Nähkästchen plaudern:
Unser Spielzeug ist leider so konstruiert, daß er rostet, wo man es von außen lange nicht sieht, das Wasser läuft auf die Ladefläche und von dort in die Hohlräume der Randversteifung, wo es nach unten fast nicht rauskommt, da dort der Dreck hängt. Wenn der Hafi ein "Hohlkreuz" macht, also die Ladefläche durchhängt, so sind mit Sicherheit die Randversteifungen morsch. Sehr gerne rosten auch die Längsträger unter den Vordersitzen, (Wasser kann auch rein, aber nicht raus).
Sollte der Hafi jedoch einen Buckel machen, so hat er mal eins auf die Schnauze gekriegt, oder war lange mit einem Schneepflug unterwegs. Dies erkennst du auch an den Streben am Zentralrohr.
Der Motor in der 58er Übersetzeng fährt den kompletten Bundesstraßenbereich im 3. oder 4. Gang (Steigungen bis ca. 8 %) und ca 2cm auf dem Gaspedal. wenn Du zurückschalten mußt, ist der Motor krank.
Undichtheiten am Getriebe können´ganz gehässige Ursachen haben: meiner hatte eine ausgeschossene Nadel vom Nadellager im Gehäuse stecken, verborgen unter härtestem Dreck, dernicht mal mit dem Dampfstrahler wegging. Erst in der Getriebe-Waschmaschine kam das ans Licht. Das Getriebegehäuse schweißen geht übrigens nicht, da zuviel Magnesium drin. Nur Löten war möglich. Dann hat das 61 er Baujahr sicherlich komplett alte Kabel drin, die auch mal eine liebevolle Überarbeitung brauchen...
Wenn der Verkäufer sagt, es gibt mehrere Interessenten, so laß andere das Lehrgeld zahlen. Ich würde etwa 2500,-- Eur. bieten. Wenn Du echt was zum restaurieren suchst, so ist ein richtig verrosteter evtl. sogar zweckmäßiger. Für das gesparte Geld bekommst Du nämlich schon viele Neubaubleche, und dann nimmst du das Allteil nur als Montagevorlage. Von meiner alten Plattform sind auch nur die Front, die vordere Sitzwanne und die seitlichen Motorbleche übriggeblieben.
Wenn Du Ihn dann richtig restaurieren willst, mußt du neben den Geldmitteln auch erhebliche Zeitmittel bereitstellen. Bei gründlicher Vorgehensweise hast Du aber nach jedem Arbeitstag ein Erfolgserlebnis, daß Dich motiviert. Zu den Ersatzteilhändleren kann ich folgendes sagen: Es gibt jene, die lassen sich das vergolden, was halt noch am Lager ist. Hier sind auch mal sehr seltene Originalzubehörteile erhältlich. Dann gibts aber auch solche Händler, die versetzen Berge und beschaffen alles, was Du brauchst. Mail doch mal, wo Du zu Hause bist.
Gruß Norbert