Die Idee mit dem Manometer zum Messen des Öldrucks ist gut. Ich denke daß VDO mal solche Zusatzgeräte im Programm hatte. Muß mich mal schlau machen ob es noch solche Umbausätze gibt.
An und für sich ist da nix Geheimnisvolles dahinter. Die Öldruckkontroll-Leuchte funktioniert ganz einfach: vom Zündschloß bekommt das Lämpchen Spannung über ein grünes Kabel, von Klemme 15 am Zünd-Anlaßschalter. Der zweite Anschluß des Lämpchens ist über ein oranges Kabel an den Öldruckschalter verdrahtet (Lusterklemme ab Werk im Motorraum!). Schaltet man nun die Zündung ein, so fließt zunächst Strom von Klemme 15 über das Lämpchen auf Masse am Motorgehäuse, weil der Kontakt im Öldruckschalter geschlossen ist. Wird danach der Motor gestartet, so baut die Ölpumpe langsam Druck auf, dieser Öldruck überwindet die Kraft der Feder im Schalter, welche ein Kontaktplättchen gegen Masse drückt, damit wird der Stromfluß gegen Masse unterbrochen, das Lämpchen erlischt.
Leuchtet aber das Lämpchen trotz laufendem Motor weiter auf, so schließt der Öldruckschalter gegen Masse. Es muß daher die Ursache gesucht werden. Es sind zwei Möglichkeiten denkbar: a) Masseschluß des orangen Kabels b) zu wenig Öldruck Zu a) muß mittels Durchgangsprüfer gesucht werden nach der "Leckstelle" Zu b) gibt es zwei Varianten:Öldruckschalter klemmt im geschlossener Position oder zu wenig Öldruck
Um Variante 1 auszuschließen muß der Öldruckschalter gewechselt werden. Leuchtet das Lämpchen trotz neuem Öldruckschalter weiterhin, so liegt der Fehler am fehlenden Öldruck. Also mechan. Manometer einbauen als Provisorium. Gibt es nun bei erhöhter Drehzahl nur wenig Öldruck, so liegt der Fehler an der Pumpe (Zuviel Spiel zwischen den Zahnrädern und/oder Deckel), oder an den Gleitlagern (Zuviel Spiel und da geht der Großteil der geförderten Ölmenge verloren) oder an verstopftem Ölansaugrohr bzw. Siebblech. Dieses kann aber leicht ausgebaut werden zur Überprüfung. Eine weitere Ursache, welche mir während einer Ausfahrt passierte, ist das Hängenbleiben und/oder Bruch der Druckfeder des Pilzventils im Deckel der Ölpumpe. Auch das führt zum Aufleuchten der Ölkontroll-Leuchte da durch den plötzlich vorhandenen großen Querschnitt der Entlastungsöffnung der Öldruck der Pumpe verloren geht, insbesonders bei warmgefahrenem Motor.
Die Ölpumpe kann ja auch leicht ausgebaut werden, allerdings muß vorher die Doppelriemenscheibe abgebaut werden. Dazu muß wiederum der Motordeckel und die Querstrebe ausgebaut werden, alles in allem ca. 1/2 Stunde Zeitaufwand. Zum Abbau der Doppelriemenscheibe eignet sich hervorragend ein elektr. 12V Schlagschrauber mit 27er Nuß (dzt beim Hofer/Aldi im Angebot) . Kupferdichtring nicht verlieren!
Das Pilzventil und dessen Druckfeder kann ohne weiters ausgebaut werden, es muß nur das auslaufende Motoröl (ca. 1/4 Liter) aufgefangen werden.
Sind Ölpumpe, Ansaugsieb, Pilzventil und Druckfeder in Ordnung, so liegt der Fehler mit einiger Wahrscheinlichkeit an den Gleitlagern der Kurbelwelle. Als erste Maßnahme kann man mal hinhören ob klopfende Geräusche auftreten beim plötzlichen Gasgeben. Treten solche auf, so läßt das auf zuviel Spiel in den Pleuellagern schließen. Gibt es kein Klopfen bzw. Hämmern so sind möglicherweise ausgeleierte Hauptlager die Ursache des Druckverlusts, das ist aber schon ein extrem seltener Fehler. Ein möglicher -seltener- Fehler könnte auch sein daß einer der Kernstopfen welche zum Verschluß der Bohrungen in den Hubzapfen dienen, zum Teil herausgedrückt wurde und damit zu Verlust an Öldruck führt. Zur Untersuchung dieser Fehlermöglichkeiten muß die Kurbelwelle ausgebaut und mitsamt den Lagern vermessen werden, also eine Komplettzerlegung des Motors.
Im Falle daß du einen übersichtlichen Schaltplan des Haflingers brauchst, kann ich gerne als Grafik oder besser als e-Mail Attachment übermitteln, gib Bescheid.
L.G.Michael J.