Das Bild des abgebrochenen Gewindeteils, der noch in der Kronenmutter steckt und der restlichen Radnabe zeigt ziemlich gut, daß der Bruch von einem Gewindeeinschnitt ausging und daß die Welle nach "Ersteinriß" abgedreht wurde. Demnach müßte es sich um eine sog. Wechselbiegebeanspruchung handeln. Diese kann bei der Konstruktion nur dann eintreten wenn die Nabe nicht spielfrei, gemeint ist: mit definierter Vorspannung-zwischen den beiden Kegelrollenlagern geführt ist. Ich könnte mir vorstellen daß in so einem Falle die Nabe verkantet im Gehäuse läuft, d.h.auch drehen muß da gefahren wurde. Das Gewicht des Fahrzeuges wird nämlich in erster Linie vom größeren Lager aufgenommen, das kleinere Lager stützt die Nabe und hält sie in Linie. Dies war hier vermutlich nicht mehr gegeben, sodaß der Gewindezapfen über Gebühr auch auf Biegung beansprucht wurde. Daher ensteht ein Einriß immer an einer Sollbruchstelle, und eine solche ist eben der spitze Gewindeeinschnitt.
Ich denke, der untere Teil des Bremsankerplatte brach, da Aludruckguß, beim Aufschlag auf den Untergrund weg. Bitte untersuche noch die rechteckige Platte (die du lt. Bild schon abgenommen hast) , welche mit 4x M8 Stiftschrauben am Alugehäuse des Achsschenkels befestigt ist und die Kronenmutter der Nabe abdeckt, auf Kratz/ Reibspuren der Kronenmutter bzw. des Splints. Solchiges in der runden Vertiefung würde darauf hinweisen daß die Nabe schiefstehend lief.
In diesem Zusammenhang zur Info: Die Radnaben müssen lt. Instruktion von SDP bei Wechsel eines Radlagers neu eingestellt werden. Dazu dienen die geschliffenen Einstellringe, die in zehntel-MM Abstufungen vorhanden sind. Die richtig eingestellte Nabe, d.h. die Vorspannung der Kegelrollenlager ( Gehäuse ohne Ölfüllung aber mit Papierdichtung und alle M8 Schrauben festgezogen, Lager nur leicht geölt, kleines Zahnrad nicht eingebaut) muß so sein daß ein Drehmoment von 0,07 bis 0,09 mKg notwendig ist um sie sie in Drehung zu versetzen, bzw. muß die Nabe gerade noch halten und nur auf leichtes antippen etwas drehen. Die M16x1,5 Kronenmutter der Radnabe soll mit 16 mKg / 160 Nm festgezogen werden, wenn dabei die Stellung zum Splintloch nicht paßt dann noch ein paar Winkelgrade weiter drehen jedoch bis max. 22 mKg / 220 Nm.
Noch etwas: die Paßschrauben ( Maßgefertigte M8 Schrauben mit verdicktem Schaft) müssen wieder an gleicher Stelle eingebaut werden, diese zentrieren die beiden Gehäuseteile zueinander, damit die Stirnräder paralell zueinander ausgerichtet laufen (Tragbild) .
Wenn diesbezüglich mehr Info gewünscht wird, auch Foto des Waagebalkens zur Einstellung, mache ich gerne, sag Bescheid! Gutes Gelingen der Reparatur wünscht...