wie zerlegt man das Antriebsgelenk vorne!!!!!!

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Kann mir jemand weiterhelfen,ich möchte das vordere gelenk zerlegen und neu abschmieren!!!

aber ich weis nicht wie ich sie zerlegen kann!!!

HansMesserklinger replied on 2007-07-23 09:04

Da gibt es im alten Forum Blatt 13 unter Gleichlaufgelenke eine sehr gute Abhandlung.

lg

Hans 

ChristophWille replied on 2007-07-23 10:02

Ich nehme an Du meinst diese Diskussion:

http://www.myhaflinger.com/forum/sf/topic.asp?TOPIC_ID=178

Chris 

Norbert Palme replied on 2007-07-23 22:35

Servus, Willst du das Gelenk wirklich zerlegen? Normal wird es doch über die Schmiernippel und die Fettfüllung in der Dichtmanschette geschmiert.Falls Du die  Dichtmanschette wechseln oder mit Fett füllen willst, so ist die einzige echte Herausforderung die M7 Gewindebohrung im oberen Achsschenkelbolzen. Hierzu besorgst Du Dir eine Schraube M7, schweißt eine M8 darauf und machst mittels einem Rohrstück mit Endkappe einen Abzieher. Eigentlich recht simpel, aber ohne geht es nicht. Falls Du das schon weist, nichts für ungut

Michael Janczer replied on 2007-08-13 00:18

Es gab bzw. gibt 2 Ausführungen der Antriebswellen (genauere Bezeichnung Gleichlaufgelenk / Rzeppa-Gelenk):

a) Gelenk mit Gummi-Faltenbalg        b) Gelenk mit Blechhaube und Dichtring

Zu a) Nach Ausbau der Welle kann der Faltenbalg abgenommen werden, das Gelenk mit Benzin oder Dieselöl ausgewaschen und mit MoS2-Fett gefüllt werden. Faltenbalg auf Risse prüfen, gegebenenfalls erneuern.

 Zu b) Nach Ausbau der Welle kann der Verschluss-Ring vom Blechgehäuse abgenommen werden. Darunter liegen eine Stahlscheibe, ein Staubabstreifring und ein Simmerring der in einer Vertiefung im Blechgehäuse sitzt. Letzterer wird mit Sicherheit beschädigt beim Ausbau, also vorher Neuteil besorgen! Beim Kippen des Gelenks wird ein schmaler Spalt frei, durch diesen kann man mit einiger Geduld Fett in das Gelenk einbringen.

In beiden Fällen ist eine komplette Zerlegung des Gelenks nicht möglich, ohne es zu zerstören. Es besteht aus dem Außenkäfig, das ist der sichtbare kugelförmige Teil der im Inneren 6 konkave Kugellaufbahnen aufweist, eine kalottenförmiger Käfig zur Führung der 6 Kugeln, 6 Stahlkugeln und ein sternförmiger Innenteil mit 6 bogenförmigen konvexen Kugellaufbahnen der in der Mitte eine Bohrung mit Verzahnung aufweist. In diese Bohrung ist der verzahnte Wellenstummel eingeführt. Der Wellenstummel verriegelt im Gelenks-Innenteil mittels einem Sprengring mit quadratischem Querschnitt, der in einer Ringnute einfedert beim einschieben in den Innenteil. Eine Tellerfeder am Bund des Wellenstummels hält den Sprengring unter Zugspannung und in Position. Dieser Sprengring ist von außen nicht erreichbar und kann deshalb nach Montage nicht mehr gelöst werden. Schmiernippel gibt es keinen, das Gelenk ist auf Lebensdauer geschmiert.

Zur Info: Im Gegensatz zum SDP-Gleichlaufgelenk konnte ich die amerikan. Gleichlaufgelenke (als constant velocity joints bezeichnet) beim Buick-Regal  ohne weiters komplett zerlegen im Zuge der Erneuerung der Faltenbälge (§ 57a), gleiche Technik aber schon etwas Reparaturfreundlicher. Grüße an alle...

Michael Janczer replied on 2007-08-13 16:35

 Hallo Jürgen und Hans!

Habe heute 3 Bilder in FLICKR hochgeladen zur allgemeinen Ansicht. Eines zeigt die Haflinger-Antriebswelle mit abgenommener Blechhaube. Diese war beschädigt, konnte aber fast perfekt wieder ausgerichtet werden. Zur entfernung der Haube mußte ich den auf der Welle angearbeiteten Bund auf der Drehbank abdrehen, danach ging die Haube mit viel Geduld und vorsichtigem Klopfen nach hinten zu schieben. Info an Jürgen: mehr Zerlegen ist nicht möglich, weil die Verriegelung beider Teile nach zusammenstecken nicht mehr gelöst werden kann! ( Ist aber auch nicht nötig )

Die beiden anderen Bilder zeigen eines der Gleichlaufgelenke meines Buick-Regal mit Frontantrieb. Dieses muß beim erneuern des Faltenbalges nicht unbedingt zerlegt werden, aber für´s Foto habe ichs trotzdem zerlegt, geht "easy" weil der Sprengring zur Verriegelung der eingeführten Welle -im Gegensatz zum Haflingergelenk-  von außen zugängig ist . Mußte beide Wellen am Auto Überholen da die Faltenbälge beim Pickerltest bemeckert wurden.
Der Aufbau aller sog. constant velocity joints, bzw. Rzeppa-Gelenke ist gleich, deshalb zum besseren Verständnis auch das amerikan Fabrikat! 

 Pfad zum Aufsuchen der Bilder: FLICKR über GOOGLE aufsuchen>>Bei WELCOME TO FLICKR FOTOSHARING>> EXPLORE INTERESTING PHOTOS FROM... anklicken (immer li. Maustaste), auf neuer Seite im oberen Bereich SUCHEN anklicken, es geht daraufhin eine zweite neue Seite auf, hier  auf PERSONEN klicken, im Suchfeld "michael janczer" eingeben und auf SUCHEN klicken, es erscheint mein Name, danach auf darunterstehendes Wort  3 FOTOS klicken, schon werden die Bilder gezeigt

Herzl. Gruß! 

ChristophWille replied on 2007-08-13 17:14

Direktlink zu den Bildern: http://www.flickr.com/photos/11367336@N04/

Chris 

LorenzRohde replied on 2007-08-16 19:58
Interessant ist bei dem Thema auch, dass es scheinbar 2 verschieden Radantriebsgehäuse gegeben haben soll? Ein altes für das Gelenk mit Gummibalg, und ein neueres mit oben mehr ausgefrästen Guß damit es mehr Platz für den etwas größeren Durchmesser des neuen Gelenkes hat.
ConstantinKiesling replied on 2007-08-17 08:58

Hallo!

Ja du hast Recht, es gibt offensichtlich Probleme, wenn man vom alten Gelenk aufs neue umrüsten will... Hatte bisher noch nie damit zu tun, aber es gibt dazu eine Info von Dale Harrisons Haflingertechnik unter:

http://www.haflingertechnik.com/ftp/technical/pdfs/4.pdf

 

lG,

Consti

PS: Alfred Rzeppa, nach dem das Gleichlaufgelenk benannt wurde, war übrigens ein Urgroßonkel von mir :-)
 

Michael Janczer replied on 2007-08-21 16:37

 Hi Consti!  Da sollten wir deinem Urgroßonkel posthum Dank aussprechen. Seine Erfindung machte erst die weite Verbreitung des Frontantriebes möglich. Kann mich noch gut an die Citroen-Frontantriebswellen mit zwei Kreuzgelenken erinnnern, die waren relativ häufig hinüber weil sie nur kleine Abknickwinkel vertrugen, und wenn dabei noch Gas gegeben werden mußte war das Malheur schon abzusehen. Die Rzeppa-Gelenke sind-da ich diese schon bis in die Einzelteile zerlegt habe, als ausgesprochene Präzisionsteile zu bezeichnen, denn die Kugellaufbahnen müssen so geschliffen werden daß auch bei maximaler Abknickung die Kugeln keine Luft haben (nach Evolventen-Kurven?)   Übrigens sind einige der Kundendienst-Mitteilungen, die Dale ins Netz stellt sehr aufschlußreich, sehr empfehlenswert für alle in der Runde zum Nachlesen! (Einstellung Schaltgestänge 5-Gang Getriebe, Überlastkupplung usw.) L.G.

Klaus Herbertz replied on 2007-09-21 20:37

 

Habe den Beitrag von Herrn Janczer mit Interesse gelesen.

Wenn ich das richtig verstanden habe kann man die Antriebsgelenke von einem Buick-Fahrzeug verwenden?
Gibt es da irgendwelche Teilenummern? Außerdem welches Buickfahrzeug war das und wo sind solche Gelenke erhältlich?

Oder gibts die Antriebsgelenke vom Haflinger noch als Neuware zu kaufen?

ConstantinKiesling replied on 2007-09-21 22:19

Hallo,

Ich denke nicht, dass man Buick-Gelenke im Haflinger verwenden kann, Mike hat die Dinger nur als Beispiel für eine zerlegbare Variante angeführt.

Repro-Gelenke gibt es, wenn auch zu recht saftigen Preisen, bei Dale Harrison's Haflingertechnik in Schottland (www.haflingertechnik.com).

 

schöne Grüße,
Consti
 

Klaus Herbertz replied on 2007-09-22 12:01

Mein Englisch ist nicht sehr gut.

Auf der Webseite habe ich ein Foto und diese Artikelnummer gefunden.

700 142 0582 Constant velocity joint

Ist es das?

Danke und Grüße
 

 

HansMesserklinger replied on 2007-09-22 12:42

Richtig, das ist die Artikelnummer von Puch für die Gelenkwelle in der alten Ausführung.

Grüße Hans 

Klaus Herbertz replied on 2007-09-22 14:31

 Da gibt es wohl viele Unterschiede. Und meine Fragen werden immer mehr.

Welches Gelenk braucht man für welchen Haflinger und was bedeutet "alte" Ausführung?
Wurde das Rezeppa-Gelenk von der Firma aus Schottland modernisiert?

Muß man das Gelenk überhaupt auseinandernehmen und warum?

Benötigt es eine besondere Schmierung? In meinen Wartungsplänen zum Haflinger kann ich nichts finden.
 

HansMesserklinger replied on 2007-09-22 15:34

Die alte Ausführung hat einen Gummibalg. Michael beschreibt das weiter oben. Grundsätzlich kann die alte Ausführung durch die neue ersetzt werden, aber da benötigt man zusätzlich ein paar Teile und  beim inneren Simmerring gibt es 2 Dimensionen.  Evtl. ist eine Nacharbeit am Radantiebsgehäuse notwendig, siehe oben. Der Reparatursatz beinhaltet einen Beutel Molykote. Das Gelenk selbst kann man nicht auseinandernehmen, siehe oben.

Grüße Hans 

 

 

Michael Janczer replied on 2007-09-24 20:42

 Hallo Klaus, willkommen!

Das mit dem Buick-Gleichlaufgelenk war so wie´s Consti sagt. Ich mußte damals zur gleichen Zeit auch beim Buick (mit Frontantrieb) die Gummibälge erneuern. Habe die Gelegenheit benützt, da bei den Buick-Antriebswellen die Gelenke bis in die Einzelteile zerlegbar sind, um Fotos zu machen. Die Haflinger-Gelenke sind hingegen nicht zerlegbar aber im Aufbau genau gleich. Beim Haflinger waren ursprünglich Antriebswellen mit Gummifaltenbalg eingebaut, später ( mit dem MkII), wurden die Antriebswellen mit Blechgehäuse eingesetzt. Grundsätzlich sind beide Ausführungen verwendbar. Es ist aber so, daß beim Blechgehäuse außen noch ein Gewindering ist, der den Staubring und den Simmerring verschließt. Damit vergrößert sich aber der Außendurchmesser des Gelenks. Deshalb muß am Ausleger des Achsschenkelgehäuses eine Freistellung vorhanden sein. Es handelt sich dabei um den Ausleger in welchem der obere (kleinere) Achschenkelbolzen sitzt. Dort muß-im Falle daß eine Umrüstung von "Alte" auf "Neue" Ausführung gemacht wird, etwa 3-4mm Material abgefräst werden. Der Job ist aber insofern heikel, als in besagtem Ausleger schon die Bohrung für den Achschenkelbolzen vorhanden ist, und an dieser Stelle nicht viel Materialdicke vorhanden ist. Die Bohrung für den Achschenkelbolzen darf nicht freigelegt werden, ansonst ist der ganze Teil unbrauchbar. Also ist genaues Messen und exakte Arbeit angesagt, es geht um Millimeter. Daher ist Nacharbeit mit der Flex & Fächerscheiben oder ähnliches absolut Tabu.

In der originalen Steyr-Puch Betriebsanleitung gibt es unter anderem einen Hinweis, illustriert mit einem Foto, daß an einer ausgebauten Antriebswelle (im Schraubstock eingespannt) der Gewindering abgenommen werden kann, und daß nach heraushebeln des Simmerringes durch den entstandenen Spalt Fett eingebracht werden kann.

Erfahrungsgemäß wird der Simmerring (genau:Wellendichtring) dabei beschädigt, weil meist schon lange Zeit eingebaut, es ist also ratsam, sich einen Neuteil schon vorher zu beschaffen.

Die Lebensdauer der Gleichlaufgelenke (Rzeppa Gelenk), sofern sie gut mit Fett versorgt sind, ist sehr lang. Das Fett kann ja nicht heraus solange der Simmerring halbwegs dicht hält. Meist treten Korrosionsnarben an der von außen sichtbaren Halbkugel auf, dadurch leidet der Simmerring. Es zahlt sich aus, ab und zu an diesen Stellen etwaigen Schmutz oder Feuchtigkeit mit einem trockenen Tuch abzuwischen und die blanke Fläche dünn mit Motoröl zu benetzen.

Ich habe ein Bild zur allgemeinen Ansicht in Flickr gestellt, damit du siehst welche Stelle gemeint ist in Bezug auf Nacharbeit. Dazu in der Adressleiste des Browsers folgendes URL eingeben.: http://www.flickr.com/photos/ap-700

Auf der erscheinenden Seite mit dem Foto kann rechts davon noch "verschiedene Größen" angeklickt werden um das Foto in größerem Maßstab zu sehen, es gibt drei Optionen.  Auch von den zerlegten Buick-Antriebswellen und von einem geöffneten Haflinger-Gelenk gibt es Bilder, über einen Direktlink, siehe Berichte weiter oben in diesem Kapitel.

Herzl. Grüße an alle!

PS: Habe folgendes vergessen: Auf der erscheinenden Seite mit dem Foto muß in dieses ein Doppelklick gemacht werden, danach erscheint ein etwas größeres Foto, und erst auf dieser Seite kann dann auf der rechten Seite die Option "weitere Größen" angeklickt werden, wobei dann drei Möglichkeiten zur Verfügung stehen!
 

Klaus Herbertz replied on 2007-09-25 01:15

Danke für die Informationen.

Aber wie schmiert man das Rezeppa-Gelenk genau bzw. wie kann man das überhaupt abschmieren ohne gleich den ganzen Wagen zu zerlegen.
Oberhalb und Unterhalb des Gelenks befinden sich zwei Schmiernippel, aber die haben in meinen Augen mit dem Gelenk nichts zu tun.
Und Kunststoffmanschetten befinden sich nur links und rechts am vorderen Getriebe.
Vielleicht sind die Flächen mit altem Dreck und Fett so behaftet das man´s nicht sehen kann.

Oder ist das Gelenk mit Fett versehen gekapselt?

Verzeihen Sie einem Neuling diese Fragen. aber ich versuche mich in die Sache hinein zudenken.

Klaus Herbertz replied on 2007-09-25 13:07

 

Müssen an allen Stellen die geschmiert werden, unterschiedliche Fette verwendet werden?

Oder reicht ein hochwertiges Fett für alle Schmierstellen aus?

Michael Janczer replied on 2007-09-25 20:30

 Zum Schmierfett: Nein, es genügt ein handelsübliches lithiumverseiftes Schmierfett ( Gelb-bräunliche Farbe)  zu verwenden. Es muß nicht einmal Molykote (MoS2) sein. Bei Reparatursätzen für Gummifaltenbälge liegt aber immer eine Tube mit ausreichender Menge an Molybdän-Disulfid-Fett dabei.

Zu den Schmiernippeln am Achsschenkelgehäuse: Die Schmiernippel die du erwähnst bzw. siehst, haben nichts mit dem Gleichlaufgelenk zu tun. Es gibt einen Nippel im oberen Bereich, dieser sitzt an einer röhrchenförmigen Verlängerung  und weist nach hinten. Dieser dient zum Abschmieren des oberen kleineren Achschenkelbolzens. Der andere ist am unteren Achsschenkelträger und weist zur Fahrzeugmitte, dieser dient zum Abschmieren des unteren Achsschenkelbolzens, gleichzeitig drückt es auch Fett in den unteren Abschlußdeckel zur Schmierung der Stahlkugel über welche sich die ganze Radeinheit nach oben zu abstützt.

Das Rzeppa-Gelenk hat keinerlei Schmiernippel. Die Antriebswelle muß ausgebaut werden, um am Gelenk den außenliegenden Gewindering abnehmen und danach den Wellendichtring herausnehmen zu können. Einfacher geht es mit Gelenken mit Gummifaltenbalg (wobei aber dieser altersbedingt manchmal zerreißt und erneuert werden muß).

Solltest du den Job machen wollen: Bist du im Besitz einer Steyr-Puch Instandhaltungsanleitung für den Haflinger?  Wenn nicht so besorge dir das zuerst (Verlag Verwüster in Graz), es ist sozusagen die Basis um einwandfreie Arbeit machen zu können, ansonst gib Bescheid falls wir dir mit dem einen oder anderen Ratschlag  helfen können. Mache nicht den Fehler so einfach drauflos zu beginnen mit Zerlegungsarbeit!!!   Zum Beispiel sind die beiden Teile des (jedes der vier) Radantriebsgehäuses nicht nur mit normalen M8 Schrauben zusammengehalten, sondern es gibt auch auch auf der Drehbank hergestellte Paßschrauben in gewissen ( auf H7 Passung geriebenen) Bohrungen. Diese dürfen auf keinen Fall durch normale M8 Schrauben ersetzt werden und müssen wieder in die gleichen Löcher kommen. Weiters haben alle M8 Schrauben 14mm Sechskantköpfe, nur diese passen exakt in die dafür vorgesehenen Ausnehmungen im aüßeren Gehäuseteil (entsprechen der alten DIN-Norm und sind heutzutage schwierig aufzutreiben) , also keine einzige verlieren!.  Viele von uns in diesem Forum haben ihren Haflinger bis in die Einzelteile zerlegt und (erfolgreich offensichtlich) wieder zusammengebaut, ich mehrmals schon, einschließlich Getriebe und Elektrik. Ein Haflinger ist halt nicht vergleichbar mit einem der modernen und bequemen 4x4 SUV´s, da muß man als Fahrer zumindest auch ein halber Mechaniker sein.. Ein Gruß von:

Klaus Herbertz replied on 2007-09-26 21:18

 

Die Gelenke scheinen noch in Ordnung zu sein.

Die Fa. Dieselmot bot über Ebay diese Gummimanschetten an.
Habe ich mir vorsichtshalber gekauft.
Zumal man die zusammenschrauben kann ohne etwas ausbauen zu müssen.
 

HansMesserklinger replied on 2007-09-26 21:37

Wenn es geteilte Manschetten für das Radantriebsgelenk sind, ist das ziemlich sinnlos. Diese Manschetten sind nur für eine kurzzeitige Notreparatur, haben sich auch da nicht bewährt und sind nur noch gelegentlich aus Restposten auf dem Markt.

Grüße Hans
 

Klaus Herbertz replied on 2007-09-26 21:45

Auch das noch! Dann war der Kauf umsonst.
Aber noch sind alle sichtbaren Manschetten in gutem Zustand.

Michael Janczer replied on 2007-09-26 21:53

 Lieber Klaus, da muß ich dem Hans M. recht geben! Das gleiche gilt übrigens für die Faltenbälge an den Achsen. An diesen gibt es, dort wo sie an die Differential-Seitendeckel angelenkt sind, diese auch von dir erwähnten Faltenbälge. Und es gibt zur Reparatur geteilte Manschetten. Nur werden diese nie wirklich dicht, immer tritt Getriebeöl aus und führt zu Verschmutzung. Man erspart sich vorderhand den Ausbau der Achsen aber auf lange Sicht ist es keine Lösung.

Wie gesagt, um keine verbastelte Gurke sein Eigen nennen zu müssen, hilft nur gut ausgeführte Arbeit. Rühr dich ruhig, wir helfen gern weiter

Michael Janczer replied on 2007-09-27 15:47

 @Klaus, ich habe a) eine Ansicht der orig.Haflinger Betriebsanleitg. b) die Seite daraus wo die Gelenkwelle gezeigt wird in das Fotoarchiviersystem FLICKR gestellt. Sieh die die Bilder eventuell mal an.  http://www.flickr.com/photos/ap-700 ...in die Adressleiste des Browsers eingeben, Bezeichnung der Bilder: SDP-Betriebsanleitung und Instruktion>>ein Doppelklick ins Foto>>dann rechts "weitere Größen"  anklicken und Größe auswählen!

Das Bild "Instruktion" zeigt die Gelenkwelle in ausgebautem Zustand in einem Schraubstock, wobei der Gewindering abgenommen wird.

Im Text wird aber nicht beschrieben wie die Welle ausgebaut werden muß. Im Falle daß du das machen willst sag Bescheid.Gruß... 

Klaus Herbertz replied on 2007-09-27 22:47

Ist zum Glück nicht notwenig! Bisher kein Fett und kein Ölverlust. Die Manschetten sind stellenweise mit etwas alten Lack behaftet, aber sie haben keine Löcher. Alle zu schmierenden Teile habe ich nachgeschmiert und nun geht alles federleicht.

Wer gut schmiert, der gut fährt! 

Wenn man das mal sagen darf an dieser Stelle. Mich wundert auch der Allradantrieb! Er läßt sich federleicht, also ohne großen Kraftaufwand mit dem kleinen Finger zuschalten, als wäre das vordere Getriebe Luft. Er packt im Gelände gut zu. Und man merkt ihn nur bei sehr stark eingeschlagenem Lenkrad oder wenn der Boden sehr glatt ist, das die Räder durchdrehen. Sonst bemerkt man ihn überhaupt nicht. Ist das allgemein so üblich? Von anderen Geländewagen kenne ich sowas nicht. Iltis, Wolf oder so. Die sind immer relativ rauh.

Klaus Herbertz replied on 2007-09-27 22:53

 

Wenn man Teile braucht, sollte man zum Autoquariat gehen oder gibt es noch andere gute Quellen? 

Die Fa. Prokschi kenne ich schon. Scheint in Ordnung zu sein.

Michael Janczer replied on 2007-09-28 16:10

 Hallo Klaus!

Interessant dein Eindruck zum Allradantrieb des Haflingers! Ja, es ist so wie du´s schon bemerkt hast, es geht leicht zum zuschalten. Du muß nur Beachten daß du beim ziehen des grünen Zugbügels kurz vom Gas gehst damit das einrasten der gezahnten Hülse nicht unter starken Druck erfolgen muß im Falle daß eines der Hinterräder bereits am Durchdrehen ist. Im Gelände ist es also ratsam den Vorderrad-Antrieb rechtzeitig vor schwierigen Passagen zuzuschalten. 

Das gleiche gilt für die Differentialsperren (gelbe Zugbügel). Im Falle daß mit gesperrtem vorderen Diff. bergauf auch noch enge Kurven gefahren werden müssen, ist es ratsam kurz vor der entspr. Lenkbewegung kurzzeitig die Sperre rauszunehmen.

Bei Ersatzteilen gibt es einige gute Adressen: Autoquariat in Wien 18 (haben große Lager aufgekauft u.a. ehem. Czakoi&Machon Lager) , Robert Prokschi (sehr großer Fundus) , Michael Peroutka, Lüscher in der Schweiz, Alexander Riedl in Altmünster, Paul Kretz für Blechteile, Dale Harrison in Edinburgh (sehr umfangreiches Lager) , Günther Ctortnik-Camo in Himberg und Gerhard Drabek in Neufeld. Zum Teil werden Teile bereits nachgefertigt, gewisse Teile kann man selber fertigen oder fertigen lassen, so man über die Kenntnisse und ein Mindestmaß an Werkzeugmaschinen (Drehbank, Fräse)  verfügt, andere sind Standardware wie z.B. die meisten Wellendichtringe, Kugel / Rollen / Kegelrollenlager, O-Ringe usw. Ab und zu gibt´s auch bei eBay etwas zu kaufen.

FlorianSchuler replied on 2013-07-22 20:51

Hat schon mal jemand probiert einfach einen Schmiernippel in den Blechtopf zu bohren?

Habe das heute bei mir gemacht und das Gelenk über diesen mit Fett gefüllt. Seither sind sämtliche Geräusche weg.

Grüsse

Christian Tuerk replied on 2013-07-22 22:07

Hallo Florian!

Ein Foto deiner Konstruktion wäre toll!

LG

FlorianSchuler replied on 2013-07-23 20:46

Habe leider nur ein Handyfoto, aber ich glaube man kann es erkennen.  Der Einbau funktioniert ohne Zerlegungsarbeiten. Man muss nur beachten dass man die Position des Nippels richtig wählt, damit er später nicht am Achsschenkel streift.

Ausserdem darf er nicht zu weit ins Gelenksinnere ragen, darum habe ich 2 Stk. Alu- Dichtringe beigelegt und zur Sicherheit mit Schraubenkleber eingebaut.

 

Grüsse Flo

Michael Janczer replied on 2013-08-05 23:03

Hallo Freunde !  Anbei Bilder von den - bis jetzt 3 Varianten -  die ich kenne:

Die mittlere Gelenkwelle am Foto ist die "Alte" Ausführung, wurde ab den ersten Haflingern eingesetzt, bis etwa Bj. 1967, also jene Modelle die den Benzintank rechts hinten hatten, auch als Mk1 bekannt. Durch den Gummibalg ist das Gelenk Wartungfrei. Allerdings ist es beim Fahren im Gelände gefährdet durch sich aufstellende Äste, Steine usw. die den Gummi leicht aufschlitzen können.

Die obere Gelenkwelle mit dem roten Blechgehäuse ist jene der "Neuen" Ausführung, eingesetzt ab Bj 67 Haflingern, auch als Mk 2 bezeichnet.  Die Änderung bzw. der Ersatz des Gummi-Faltenbalges zum Blechgehäuse ist sicher zurückzuführen auf Wunsch des schweizer Militärs, der Gummifaltenbalg ist  bzw. könnte eine Schwachstelle sein,  hier beim Blechgehäuse hingegen sitzt ein Simmerring unter der sichtbaren Verschraubung, ansonst ist das Gelenk Wartungfrei.

Die von außen sichtbare glänzende Kugelkalotte des kürzeren Wellenstummels muß öfter von anhaftendem Schmutz gereinigt werden und mit einem in Öl getränktem Tuch abgewischt werden um den Rostbefall hintanzuhalten. ( Bei der abgebildeten Gelenkwelle fehlt die Laufhülse mit der Abweisscheibe )

Die untere Gelenkwelle ist bereits die Nachbau-Ausführung .  Auch hier wurde der Gummifaltenbalg wieder eingeführt da sich so die Konstruktion kostengünstig machen lässt. Vorteil: Nach lösen des Schellenbandes kann der  Balg leicht zurückgestreift und Fett kann nachgefüllt werden. 

Das Nachfüllen von Fett ist aber - solange keines herausgeschleudert wird weil der Gummibalg verletzt ist - nicht notwendig. Ich kenne Fahrzeuge die mehr als 300.000 Km am Tacho haben und noch immer die ursprünglichen Gummibälge an den Gleichlaufgelenken haben.

Allgemein: die Gelenkwellen ( RZEPPA-Gelenk; Gleichlaufgelenk ; Constant-Velocity-Joint ; CV-Joint) sind nicht zerlegbar da der Innenstern zu klein dazu ist. Dem Philipp K. ist es gelungen mit Gewalt eine Welle zu zerlegen, allerdings brach zum einen der innere Sicherungsring ( mit quadratischem Querschnitt ) und die Nut der Innenwelle wies Ausbrüche auf. Ist also nicht ratsam den Job zu machen.

Der CV-Joint meines Buick mit Vorderradantrieb hatte eine etwas andere Kosntruktion: die Teile sind größer, die Innenwelle ist mit einem Seegerring am Innenstern fixiert und daher gut zerlegbar. Gleiche Erfahrung konnte ich vor kurzem bei einer der Antriebswellen am VW T3 Transporter machen als ich die Faltenbälge erneuern mußte: auch diese können leicht bis in alle Einzelteile zerlegt werden.... ist halt eine sehr fettige Arbeit!   Diese Gleichlaufgelenke müssen immer mit Graphitfett gefüllt werden, als Verschlußband sollen keine Kabelbinder oder Schlauchbinder verwendet werden, ich verwende das Ligarex-Schellenband-System. Das ist ein 5mm Endlos-Stahlband aus Niro, dieses wird mit einer speziellen Zange vorgespannt, abgeschnitten und die Enden in einem flachen Verschlußplättchen geklemmt. 

Hoffe damit ein bißchen zur Klärung beizutragen, sollte ein Fehler auffallen, bitte mich zu korrigieren!  Grüße von Mike J. 

 

Fischer Hans replied on 2020-09-01 20:57

Hallo Michael! Hallo Forum!

Meine aktuell verbauten sind die Untersten und sind schon ziemlich ramponiert.Durch deinen Tipp bin ich unter anderem an die geschlossen Gelenkwellen gekommen. Leider ist bei einer der Blechkorb auf der Getriebeseite locker und macht einen ca. 1cm großen Spalt auf der Halbkugel auf. Ob schon Schmutz eingedrungen ist kann ich nicht so genau sagen aber im vergleich zu der anderen Welle fehlt sicher etliches an Schmiermittel. Da ich die Wellen einlagern möchte würde ich sie doch gerne vorher aufarbeiten. 

Wie lässt sich der Überwurfring vom Blechkorb trennen wenn selbiger locker auf der Welle ist. Gibt es dazu ein Spezialwerkzeug. Auf dem getriebeseitigen Wellenstummel ist ein Ring welcher den Korb fixiert und vor dem Abrutschen Richtung Getriebe sichert. Ist dieser Ring aufgeschrumpft oder geklebt?

Hans F.

HansMesserklinger replied on 2020-09-05 21:15

Servus

Bei meinen Gelenken war der Überwurfring möglicherweise verklebt oder nur festgebacken. Ich habe ihn mit einer Dremel aufgeschnitten. Dabei muß man auf die Druckscheibe für den Simmerring aufpassen. Die neuen Ringe kamen vom Robert Prokschi, sind aber derzeit nicht lieferbar. Die neuen Simmerringe hatten 2 Lippen und dadurch nicht wirklich gepaßt.

Grüße aus Graz

 

Michael Janczer replied on 2020-09-07 19:39

Hallo Hans !

Schön wieder einmal einen Beitrag von dir zu lesen! Also, die Simmerringe für die Blechhaube an den Gleichlauf-Gelenken sind doch mit einer Dichtlippe gut genug, daß Robert solche mit doppelter Lippe fertigen läßt, habe ich erst durch deine Stellungnahme erfahren. Ich denke daß es zur Erhaltung der Lebensdauer dieser Dichtringe empfehlenswert ist, die glänzende Kugelkalotte ab und zu mit einem sauberen und mit Öl benetzten Tuch sauberzuwischen. Ansonst sind die Gelenkwellen Wartungsfrei...  L.G. Michael J.