Hallo Hans!
Freut mich daß die Schaltung nun zumindest etwas besser funktioniert. Der untere Faltenbalg ist nicht unbedingt notwendig, sofern du mit dem Haflinger nicht in stark staubigem Gelände fährst wie Wüstenpisten oder ähnliche Gelände. Wie Consti sagt, beim Schalten des ersten Ganges, wird der Schaltknauf nur ruckartig nach links geschlagen und in dieser Ebene sanft nach hinten gezogen und schon sollte der Gang eingelegt sein. Das ist Absicht so, denn die besagte Spiralfeder " Zugfeder " Teil 38 ; 700.1.66.1391; Bildtafel 8.20/2 soll den Schalthebel immer in der Ebene 2./3. Gang halten. Dazu darf aber der Schalthebel nicht durch einen Fehler am Horn bzw. an den Druckhülsen ( Teil 16 ) oder durch eine gebrochene Druckfeder ( Teil 17 ) versehentlich in die Ebene des 1. Ganges weiterrutschen. Um diesen - stark reduzierten - Gang einzulegen muß also die "Sperre" absichtlich / wissentlich überwunden werden.
Beim Fahren auf normalen Strassen, Asphalt, Pflaster, Beton usw, fahre ich immer im 2. Gang an, wenn die Strasse leicht abschüssig ist auch in der 3. Absolut kein Problem. Der 1. Gang dient wirklich nur im schwierigen Gelände, auch um extrem langsam um Felsen, Wurzeln usw. herumfahren zu können.
Als Fehler am Horn könnte man bezeichnen Verschleiß der Gleitbahn, Verschleiß an den Höckern, Grübchenbildung an den Höckern, falsches Horn.
Fehler am Finger " Schaltbolzen" Teil 10, : an diesem sind im hohlen Finger die beiden Druckhülsen " Riegel " Teil 16 enthalten. Beide Hülsen sind ident, haben gleiche Länge. Im Hohlraum beider Hülsen liegt die Druckfeder Teil 17. Diese Druckhülsen können an ihren Spitzen stark abgenützt sein, oder am Umfang verrieben. Die Innenliegende Druckfeder Teil 17 kann gebrochen sein.
Diese Druckfeder drückt diese 2 Hülsen auseinander, und sorgt so dafür daß der Schalthebel nicht in die Ebene des 1. Ganges gleitet, da der Finger mit dem darinsteckenden Schalthebel am entsprechenden Höcker des Horns ansteht. Schlägst du seitlich auf den Schalthebel, so wird die über die Schräge des Höckers die Druckhülse in den Finger hineingedrückt, gegen die Kraft des Druckfeder. Der Schalthebel gleitet dadurch in die Ebene des 1. Ganges.
Weiter kann der Schalthebel aber nicht gleiten, denn die Druckhülse "Riegel", die in den Finger gedrückt ist steht an der zweiten Druckhülse an. ( die Druckfeder ist nun stark zusammengedrückt im Inneren beider Druckhülsen) . Diese zweite Druckhülse wiederum steht mit ihrer (abgerundeten) Spitze an der Abflachung am Schalthebel an. Die Länge dieser Druckhülsen " Riegel ", ist so gewählt, daß der Finger in dieser Position NICHT über den weiteren Höcker am Horn gehen kann, wo bereits die Ebene des Retourganges liegt, denn wie gesagt, die eine Hülse steht an der zweiten an und gibt nicht nach.
Um den Schalthebel dennoch in die Ebene des Retourganges bringen zu können, MUSS dieser niedergerückt werden. Damit wird eine an der erwähnten Abflachung oberhalb angebrachte Vertiefung vor die Druckhülse "Riegel" gebracht, in welche nun die Druckhülse "Riegel" hineingleiten kann. Damit wird auch der am Horn anliegenden Druckhülse der Weg freigegeben um über den weiter herausstehenden Höcker der Retourgangsperre drübergleiten zu können. Somit kann der Schalthebel nach vorne gedrückt werden, um den Retourgang zu schalten. Das ist also die " Sperre " des Retourganges.
Was das Ratschen im Getriebe auslöst, das können sein: a) die getretene Kupplung löst nicht sauber den Kraftschluß zur Getriebehauptwelle, b) verschlissene Synchronringe an den Gangrädern am Triebling.
Behebung des Fehlers a): Kupplung am Spannschloß unter den Aluminium-Pedalbock einstellen ( Abdeckblech links abbauen), evtl, Stahlseil prüfen ob dieses bereits abspleißt ; Sollwert am Pedal: ca. 2 cm zur Freigabe ! b) Synchronringe erneuern ( Getriebe aus / einbau; Komplettzerlegung).
Zur Befestigung der Zugfeder Teil 38 dient der mitgeschraubte Blechwinkel Teil 37, der unter die M 7 Mutter kommt. Die entsprechende M7 x 30 Schraube welche die Schaltstange mit dem Schalthebel verbindet sollte einen glatten Schaft aufweisen, der in die Stahlhülse Teil 26 fast Spielfrei paßt. Die erwähnte Zugfeder Teil 38 wird mit dem anderen Ende in eine an der Plattform angeschweißte Öse eingehängt. Als Zugfeder kannst du eine jede andere Zugfeder auch nehmen, gegebenenfalls mit Seitenschneider passend ablängen.
Zur Info: ich verwende den Ersatzteilkatalog von 1970, deutsch / engl. / französ. Nachdruck aus 1983 ! Grüße; AP700