Hinterer Radantrieb drückt Öl ...

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Hallo zusammen,

eine Frage an die Fachleute ... Ich will den hinteren Radantrieb zerlegen, da die Papierdichtung undicht ist. Kann ich nach lösen der Schrauben die Ankerplatte einfach so von der Achstrometenaufnahme abnehmen, oder  gibt es noch mehr zu beachten, dass keine Radvorgelegeteile herauspurzeln?

Danke im voraus ;c)

 

Gruss Stefan

HansMesserklinger replied on 2009-09-04 19:42

Servus

Das geht problemlos, ohne daß da etwas herausfallen kann.

Grüße

Fischer Hans replied on 2011-05-24 21:01

Bein meinem Haflinger habe ich gestern beide hinteren Radantriebesgehäuse gereinigt. Nun habe ich Tropfenbildung am Ankerblech. Der Ölstand ist ok.

Warum? Legt sich das wieder? Falls die Antriebe neu abgedichtet werden müssen, wie funktioniert das bzw. wird da nur die Papierdichtung verwendet oder wird mit etwas anderem abgedichtet? Muß ich dafür die Radbremse demontieren bzw. das Hydrauliksystem öffnen? Müssen die Radlager dannach auch neu eingestellt werden?

 

Sonnige Grüsse!

Hans F.

Bernd Höger replied on 2011-05-24 21:47

Hallo Hans,

hast Du nur die Papierdichtung gewechselt oder auch denSimmerring zur Radnabe?

Was bezeichnest Du mit Ankerblech?

Grüße Bernd

Fischer Hans replied on 2011-05-25 07:22

Die Bremse habe ich gereinigt und neu geschmiert bzw. eingestellt. Davor habe ich den Antrieb und die Bremse mit Bremsenreiniger gereinigt. Vorher war der Antrieb  leicht mit normalen Straßestaub/dreck benetzt aber keine Spur von Tropfenbildung. Dannach war Tropfenbildung an der Bremsankerplatte(Gehäuse Radantrieb) sogar auch auf der Felge. Das Öl kommt zwischen den Gehäusen raus.

Fischer Hans replied on 2011-11-19 20:21

Im Frühjahr wird sich das Abdichten der Gehäusehälften nicht mehr vermeiden lassen.

Kann mir wer die Arbeitsschritte verraten. Welche Arbeiten bzw Kontrollen sollen dabei noch gemacht werden.

Wo gibts das Material?

Michael Janczer replied on 2011-11-26 23:53

Hallo Hans!  Im Falle daß Öl austritt zwischen den Gehäusehälften eines Radantriebes muß auf alle Fälle einmal die Papierdichtung, wenn nötig auch beide Wellendichtringe (WD-Ring) erneuert werden. Je nach Zustand, ob bereits eine Einlaufrille von der Dichtringlippe vorhanden oder nicht, muß auch der Laufring zum aüsseren WD-Ring erneuert werden. Der unter diesem Stahlring liegende O-Ring in einem solchen Fall dann ebenfalls.

Extrem wichtig ist die sorgfältige Behandlung der Dichtflächen, das heißt also daß das Entfernen der alten Papierdichtung, und damit die an den Flanschflächen haftenden Reste von Dichtmasse ( Loctite / Hermetic / Hylomar ) so erfolgen soll daß auf keinen Fall die Kanten der Flanschflächen verrundet werden oder daß evtl. sogar Kratzer hineingeschabt werden !  Also Lösungsmittel wie Testbenzin / Petroleum oder Nitrolösung verwenden, ein Stück altes Leintuch eignet sich gut als Putzlappen.  Kratzen nur mit Messingblechstreifen oder scharfgeschliffenem Hartholzspatel.

Zu Beginn kriechst du gleich mal unter deinen Haflinger, im Bereich vorne, um die Spann-Mutter der Handbremsstange soweit wie möglich zu lösen ( aber nicht ganz abnehmen), 14er Gabelschlüssel mitnehmen. ( Habe mir einen alten 14er auf ca. 1/2 Länge zurechtgeschnitten, da genau in diesem Bereich fast kein Platz zum lockeren Werken da ist ).Wagen gegen wegrollen sichern.

Anschließend die betreffenden Radmuttern (SW=14) lösen. Achse mit Wagenheber aufbocken, unter Halterung des Stoßdämpfers ansetzen.  Rad und danach Bremstrommel abnehmen.Danach werden die Bremsbacken abgenommen, dabei die oberen kleinen Haltefedern nicht überdehnen oder verlieren. Die Backen unten aus dem Radbremszylinder ziehen, die "Schubstange" kommt dabei auch frei. Danach kann das Öl des Radantriebes abgelassen werden, M8 Ablass-Schraube liegt etwas oberhalb des Radbremszylinders. An diesem muß mittels 17er Ringschlüssel die Hohlschraube entfernt werden, welche den Messingfitting mit der Bremsleitung an den Radbremszylinder fixiert. Zum Auffangen des Schmieröls ( ca. 150 ml ) und der Bremsflüssigkeit geeignete Wanne bereithalten, evtl. alte Backbleche , Entwicklertassen oder ähnliches.

Dann hängst du das Handbremsseil am gegabelten Ende des Handbremshebelchen aus, indem du soweit als geht das Seil herausziehst, sodaß das mit einer Öse versehene Ende durch nach hinten Drehen ausgehängt werden kann. Evtl das Hebelchen dabei nach vorn kippen. Wenn geht jetzt die Haarnadelfeder vom Hebelchen aushängen.

Als nächstes löst und entfernst du die M7 Schraube ( 11er Ringschlüssel ), welche das Handbremshebelchen an der Welle des Übertragungshebels hält, und hebelst mittels zweier geeigneter Schraubendreher das Hebelchen von der Welle. Du siehst dann ein geriffeltes Ende dieser Welle mit einer rundumlaufenden gerundeten Nut. Um die richtige Position beider Teile beim Zusammenbau wieder zu finden, empfiehlt es sich, noch vor dem Lösen des M7 Schräubchens beide Teile mittels genau gegenüberliegenden leichten Körnerschlägen zu markieren. Abschließend kann auch die Hebelwelle ( Bremshebel ) aus der Bohrung gezogen werden. Achtung: linke und rechte Seite sind unterschiedlich gestaltet.

Nun beginnt man mit dem Lösen der M8 Muttern der Schrauben, welche die beiden Gehäusehälften zusammenhalten. Diese Muttern befinden sich auf der Rückseite der "Ankerplatte", und haben entsprechend der damals gültigen DIN / ÖNorm eine SW=14. Sind da M8 Muttern mit SW=13, so wurden diese bereits später montiert, sind also nicht original.   Die beiden oberen M8 Schrauben dienen mittels spezieller M8 Muttern und länglicher Beilagscheiben zum Halten der Haarnadelfeder  ( Rückdrehfeder )  welche das Handbremshebelchen in die Ruhestellung zurückdrückt.  Die unterschiedlich langen M8 Schrauben dürfen auf keinen Fall verloren gehen oder durch andere ersetzt werden, denn mindestens zwei davon sind auf der Drehbank hergestellt ( mittige Zentrierbohrung ), und weisen verdickte Schäfte auf, dienen also zum zentrieren beider Gehäusehälften gegeneinander !   Diese Schrauben sollten beim Zusammenbau in genau der gleichen Anordnung in die entsprechenden Bohrungen kommen.

Es folgt nun das Trennen des aüsseren Radantriebsgehäuses vom Flansch, der ja am Achsrohr angeschweißt ist, und praktisch das innere Gehäuse bildet, siehe Fotos. Mit leichten Schlägen eines Gummihammers auf die "Ankerplatte" kann nachgeholfen werden, keinesfalls darf mit einem Meißel oder Stemmeisen als Keil zwischen die Dichtflächen versucht werden das Alugehäuse zu lösen! ( nicht lachen, alles schon dagewesen ).

Sofern nicht auch die WD-Ringe erneuert werden sollen, muß nicht weiter zerlegt werden. Alte Dichtung mit Messingschaber oder Dichtungsentferner ablösen, alles gut entfetten, hierzu gut geeignet Bremsenreiniger.  Auf die blanken Dichtflächen dünn Hylomar Dichtmasse auftragen, neue Dichtung auflegen und in umgekehrter Reihenfolge an den Zusammenbau gehen. Wichtig: die M8 Pass-Schrauben müssen wieder in die gleichen Bohrungen wie gehabt. Daß alle Dichtringe erneuert werden, ist selbstverständlich, bei Kupferringen diese vorher ausglühen, ansonst besser Aludichtringe verwenden.

Nach erfolgtem Zusammenbau Gehäuse mit 150 ml Motoröl SAE 40 auffüllen.

Noch ein Tipp zur Montage der kleinen Haltefedern der Bremsbacken, eine Sysiphusarbeit welche viel Geduld erfordert: Nimm eine passende Holzschraube die gerade stramm in die Feder hineingeht, etwa 40 bis 50 mm lang und mit halbrundem Kopf,  drehe sie etwa 5 bis 6 mm hinein, und schon kannst du mit einer Kombizange die Feder besser bewegen und gleichzeitig hochziehen zum Einhängen in die Ankerplatte.

Solltest du auch die WD-Ringe erneuern wollen.... bitte um Info, das hier auch noch unterzubringen sprengt den Rahmen dieser Instruktion, kann ich dir aber gerne ebenfalls erläutern !  Grüße, AP 700

 

Querschnittszeichnung Radantrieb: Zum Tausch des WD-Ringes der Antriebswelle  ( 900.3819 ) brauchts Spezialwerkzeug !

 

So sieht es aus, sobald das aüßere Radantriebsgehäuse abgenommen ist ( am Foto die rechte Hinterachse ), gut sichtbar die Drahtsicherung ( kein Splint ! ) der M14x1,5  Feingewinde-Mutter der Antriebswelle  ( rechts=Rechtsgewinde / links=Linksgewinde ). Abdichtung der Bremsleitung mittels spitzem Holzkegel.

Das ist das aüßere Gehäuse  ( hier vorne rechts, hinten ist nur die Papierdichtung unterschiedlich) , mitsamt Radnabe, auf dieser montierten Kegelrollenlager und Zahnrad ( in diesem Falle 14 zu 31 = 75 KmH )  Gut sichtbar die auf Drehbank gefertigten M8 Pass-Schrauben.

Halteschlüssel für 14er Zahnrad, stützt sich ab an Inbusschraube, je nach Zahnradgröße gibt es Spezialschlüssel. Dieses Zahnrad ( und das dahinterliegende Kugellager ) muß nur dann abgebaut werden wenn der WD-Ring 900.3819 erneuert werden muß !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ulli Popp replied on 2011-11-27 19:01

Servus Michael,

wieder mal ein Beitrag, der um eine komplette Reparaturanleitung aus Deiner Feder  betteln lässt. Warum aber füllst Du Motoröl in Die Antriebsgehäuse?

Gehts Gut? Liebe Grüße  Ulli

Fischer Hans replied on 2011-11-27 20:58

Danke für diesen Behelf.

 

Ohne die Bremse zu zerlegen und das Hydraulische System zu öffnen geht es wohl nicht ?!

Bremshydraulik zu entlüften ist wohl nur was für Profis.

 

Hans F.

 

Michael Janczer replied on 2011-11-28 09:32

Hallo Ulli & Hans !

Zur Frage wg. Schmieröl im Radantrieb: Motoröl SAE 40 = Fehler von mir ! Ich korrigiere das:  Laut Betriebsanleitung ist Getriebeöl SAE 90 einzufüllen,  Menge 150ml.  Danke für den Hinweis !!!

Zur Frage wg. ob es immer notwendig ist die Bremsleitung zu trennen: Ja, um zu vermeiden daß die starre Bremsleitung verbogen wird beim abnehmen der "Ankerplatte", sprich des äusseren Gehäuses ( und danach wieder zurückgebogen werden muß ) .... ist das auf alle Fälle besser. Das Entlüften der Bremsanlage ist rasch erledigt, entweder mit einem Helfer der auf Anweisung aufs Bremspedal steigt während du die Entlüfterschraube am Radbremszylinder auf und zumachst,  oder mit einer kleinen Saugpumpe, wie z.B. beim Ersatzteilhandel erhältlich ist. Bei dieser Gelegenheit kommt nämlich wieder etwas frisches Bremsfluid in die Anlage, wg. nächster TÜV-Prüfung.....

Grüße, Mike J.

Fischer Hans replied on 2012-05-20 22:31

Neulich habe ich beide Radantriebe neu abgedichtet und folgendes stellt ich dabei fest:

Es sind keine einzigen Passschrauben verbaut

keine Papierdichtung war montiert

beide Kronenmuttern der Antriebswellen waren locker

die besorgten Papierdichtungen passten nicht(Lochbild war um ca. 3 bis 4 mm zu klein)

Wo bekomme ich Passschrauben und Papierdichtungen her?

Habe jetzt einmal die gerissenen Papierdichtungen mit Dichtmasse montiert. Vielleicht ist es trotzdem dicht.

Hans F.

 

Michael Janczer replied on 2012-05-21 18:53

Hallo Hans !

Tjaaaa....... da waren nun ja richtige "Spezialisten" am auf Werk, ich meine den / die Vorbesitzer ! 

Tröste dich, du bist nicht der Einzige, der eben jetzt draufkommt, daß von seinem Vorgänger einiges schleißig / pfuschig an seinem Haflinger "Repariert" wurde.

Nun, das äußere Radantriebsgehäuse sollte auf jeden Fall mittels der bereits erwähnten Paßschrauben an das Achsrohr montiert werden. Diese stellen sicher, daß dieser Gehäuseteil fluchtend, sozusagen " In Linie" mit den Lagern und den Zahnrädern passt. Ist das nicht so, dann ist nicht sichergestellt, daß der Eingriff der Zahnräder paralell ist, damit das sog. Abwälzen der Zahnprofile ( Evolventenverzahnung) richtig und korrekt erfolgt. Die gehärtete Schichte an den Zähnen der Stirnräder würde , wenn das Abwälzen etwas einseitig abläuft, durch den erhöhten Flächendruck aufbrechen, in der Folge tritt sog. Pitting auf, und die Zerstörung der Stirnräder geht rasch vor sich.

Ausserdem muß auch die Radnabe zentrisch, also in der fiktiven Mittelachse, in den Kegelrollenlagern laufen, auch hier ist jeder Achsversatz schädlich und würde nur zu raschem Verschleiß der teuren Lager führen !

Bitte besorge dir diese Paßschrauben und neue Papierdichtungen  evtl. bei Autoquariat.at  oder Strada.at ( Michael Peroutka), Camo in Himberg, Robert Prokschi in Wöllersdorf, Gerhard Drabek, Manfred Preiser... Ansonsten können diese M8 Schrauben nach Maß auf der Drehbank hergestellt werden. 

Papierdichtungen sollten schon verwendet werden. Das Gehäuse nur mit pastöser Dichtmasse abzudichten ist nur als Notmaßnahme zu sehen, meist wird das dann bald wieder undicht, Öl tritt aus, und der Job muß ein zweites Mal gemacht werden. Diese Papierdichtungen schrumpfen ein, je nachdem wie trocken der Raum ist in dem sie gelagert wurden. Durch Anfeuchten quellen sie etwas auf und sind dann geschmeidiger, vor Verwendung wieder etwas trocknen lassen. 

Die Kronenmuttern der Antriebswellen müssen fest sitzen. Nicht übertrieben fest, also keine Rohrverlängerung am Schraubenschlüssel anstecken, aber doch gut Handfest mit dem -langen- Ringschlüssel festziehen. Als Sicherungsdraht eignet sich gut der Drahtstift von 3,2mm Pop-Nieten! Der Schlitz dieser Kronenmuttern ist absichtlich schmal gehalten, damit keine der üblichen Splinte verwendet werden.  

Grüße, AP700

 

 

Christian Tuerk replied on 2012-05-22 18:00

Hallo,

auch der Radantrieb meines HAFIS ölt.

Habe bereits alles zerlegt, nur das kleine Zahnrad lässt sich nicht von der Welle lösen!

Gibt es hierfür ein Spezialwerkzeug bzw. einen Spezialabzieher?

Herzlichen Dank

Christian

Michael Janczer replied on 2012-05-23 10:28

Grüß dich !

Wg. Abzieher: gibt es keinen, es können ja die Abziehhaken nicht unter das Zahnrad greifen da dessen Zähne zu tief unter den eingegossenen Stahlring ( der eigentliche Lagersitz ) reichen.

Es handelt sich hier um das Achsschenkel-Gehäuse, rechts vorne, in welchem noch die Gelenkwelle steckt bzw. herausbaumelt. Zum Ausbauen genügt ein satter Schlag gegen den Gewindestummel, der hier am Foto eh so schön sichtbar ist !   Dazu besorgst du dir einen Hammer mit Kunststoff-Einsätzen, wenn geht mit weißen Polyethylen-Einsätzen. Gewicht sollte mind. 1 Kg sein. Ich benütze einen der mit Schrotkugeln gefüllt ist.

Als High-Tech Lösung können noch 2 Vierkanthölzer dienen, ca. 10 x 10 cm und etwa  40 cm lang.

Diese stellst du so auf die Werkbank oder den Fußboden, daß sie vertikal aufragen. Dann legst du das Gehäuse so auf die Hölzer,  daß es im flacheren Bereich, dort wo der Spurstangen-Hebel sitzt, aufliegt.  Oder ein Helfer hält das Gehäuse eben so daß du mit dem Hammer gut auf den Gewindestummel triffst. Ein gut geführter Schlag mit dem Kunsstoffhammer, und die Gelenkwelle sollte schon herausrutschen.

Das untenstehende Bild zeigt einen Querschnitt durch den vorderen Radantrieb. Du siehst daß das Kugellager der Gelenkwelle in dem eingegossenen Stahlring sitzt, UND daß die Bohrung dahinter kleiner im Durchmesser ist, weil dort der Simmerring seinen Platz hat. Beim Draufschlagen auf die Gelenkwelle bleibt also das Lager -über seinen Aussenring- in dem Lagersitz und kann keineswegs komplett herausgleiten. Nur die Gelenkwelle gleitet aus der Innenverzahnung des Zahnrades bzw. aus dem Innenring des Lagers. 

Um eventuell das Kugellager auch noch auszubauen muß ein Seegerring, der es in dem Gehäuse hält, entfernt werden > Innen-Seegerringzange benützen ! Danach kommt man perfekt an den Simmerring heran um ihn zu erneuern.

PS: Das Bild zeigt die ursprünglich verbaute Gelenkwelle mit Faltenbalg ( Baujahre 1959 bis 1962 )  Gutes Gelingen, AP700

 

 

 

 

Christian Tuerk replied on 2012-05-23 16:46

Hallo!

Herzlichen Dank für die detaillierte Anleitung!

Wenn man weiß wie es funktioniert, dann reicht ein gezielter Hammerschlag!

Bin jetzt aber an das nächste Problem gestoßen. Das Wellenlager ist offensichtlich defekt und muss daher getauscht werden. Nur lässt sich das Lager weder nach vorne noch nach hinten hinausdrücken!

 

LG

Christian

Michael Janczer replied on 2012-05-23 18:42

Grüß dich !

Danke für die Fotos, sie sagen tatsächlich mehr als tausend Worte!  Das Kugellager geht NUR auf der Innenseite heraus, also auf die Seite wo du den Seegerring herausgenommen hast..  Zur Außenseite kann es nicht ausgebaut werden denn dort ist die Durchgangsbohrung kleiner im Durchmesser.

Das Ausbauen ist manchmal eine etwas langwierige Sache, denn das Lager verkantet gern. Du brauchst einfach Geduld. Wenn es steckt, klopfst du es wieder hinein, gibst ein paar Tropfen Öl ringsherum auf den Lagersitz und klopfst wieder gleichmäßig rundherum in kleinsten Schritten auf den Außenring, von der Außenseite her versteht sich. Keinen spitzen Meißel verwenden. Ein ca. 15-20 cm langes Stück Rundeisen mit 10 mm Dm als Verlängerung ist recht hilfreich.

 Zum fachgerechten Ausbau solcher Lager gibt es spezielle Auszieher, die sich mit zwei Beinen am Alugehäuse abstützen, sind aber teuer, die Anschaffung lohnt sich nur dann wenn wie in einer Profiwerkstatt eher häufig derlei Lager ausgebaut werden müssen.

Noch zur Info: Dieses Lager hat die Bezeichnung 6205 nach DIN 625, Abmessungen 25 x 52 x 15.  Grüße, AP700

Christian Tuerk replied on 2012-05-24 16:38

Hallo,

das Öl am Lagersitz hat gefehlt. Nach dem Ölen haben zwei, drei Schäge genügt, und das Lager war ausgebaut!

Nochmals herzlichen Dank

Christian

 

Fischer Hans replied on 2020-10-04 19:29

Wer hat eine Erklärung.

Habe heute nochmals am Haflinger alle Ölstände kontrolliert. Bei einen hinteren Radantrieb wurde das Öl bei der Abnahme der Verschlußschraube bis zur anderen Radseite raus geschleudert. Es ist noch länger allerhand öl ausgelaufen. Alle anderen Ölstände waren korrekt Kante Einfüllöffnung.

Woher kam der Überdruck und die Menge an Öl? Das Fahrzeug stand bereits 2 Tage.

Die Kontrolle hat mich bewogen weil dieser Radantrieb immer wärmer war als die Anderen.

Hans F.

 

Bernd Höger replied on 2020-10-05 15:32

Hallo Hans, der Überdruck und das viele Öl kommt von einem falsch montierten oberen Wellendichtring. Der Wellendichtring an der Ritzelwelle muss so montiert werden dass er zum Getriebe hin abdichtet, also die offene Seite zum Getriebe. So kann kein Öl vom Getriebe in den Radantrieb laufen, der Überdruck vom Radantrieb hingegen kann sich zum Getriebe hin abbauen. Auf der Getriebeseite kann kein Überdruck entstehen, da sich das Getriebe über den Schaltdom entlüftet.

Grüße Bernd

 

Fischer Hans replied on 2020-10-07 19:48

Hallo Bernd!

Gestern habe ich wieder das Öl was sich bei der letzten Ausfahrt angesammelt hat abgelassen. Irgend etwas ist wohl faul. Bei der anderen Seite kann ich so etwas nicht feststellen. Beide Radantriebe habe ich hintereinander komplettiert und montiert. 

Wie der WDR montiert ist bin ich mir im Moment nicht sicher. Habe gerade nur den pdf-Teilekatalog vom Lüscher zur Hand. Da ist der WDR mit der Federseite zum Radantrieb hin gezeichnet( aus der Sicht eines Fachunkundigen). Wieso passiert so etwas nicht auch auf der anderen Seite?

Ist das bei allen WDR so oder nur bei welchen mit Drallrillen? Die Motivation für die Nacharbeit ist nicht schlecht, würde jedoch die Arbeit in einem Zug durchführen und bräuchte daher noch mehr Stellungsnahmen in welche Richtung nun die Federseite zeigen soll. Oder gleich einen WDR ohne Drallrillen montieren und gut?

Vielen Danke für die nochmalige Klärung.

Hans F.!

HansMesserklinger replied on 2020-10-08 11:31

Servus

Der Simmerring ist einfach defekt. Diese Simmerringe haben keinen Drall, sondern fallweise eine Staublippe. Es gibt in diesem Forum einen ausführlichen Beitrag aus den Jahren 2007 - 2009. Diesen findest du auf Seite 21.

Grüße aus Graz

Michael Janczer replied on 2020-10-08 16:15

Hallo Hans M und Hans F., griass eich!  

Die Antwort von Bernd H. habe ich gelesen, ich meine es macht schon auch Sinn was er sagt.

Allerdings ist auf den Zeichnungen, die den Querschnitt durch Radantrieb, Achsrohr bzw. Gleichlaufgelenk, also Hinterrad und Vorderradantrieb zeigen, der betreffende Simmerring 47 x 30 x 7 stets so eingezeichnet daß die offene Seite ( wo die Ringfeder sichtbar ist ), gegen das kleine Zahnrad im Radantrieb gerichtet ist.  Siehe auch die beiden Zeichnungen im erwähnten Bericht !

Beim Hinterradantrieb macht es, denke ich, keinen wesentlichen Unterschied in welcher Lage der WD-Ring eingebaut ist, beim Vorderadantrieb ist die verkehrte Einbaulage aber eher nicht gut weil damit Öl aus dem Radantrieb sehr leicht austreten könnte und damit gleich in´s Freie kommt wo es den ganzen Bereich der Rückseite des Achsschenkels verschmutzt. 

L.G. Michael J. 

 

 

Fischer Hans replied on 2020-10-08 21:58

Das Öl unter Umständen in die eine oder andere Richtung gesaugt oder gedrückt wird, kann ich mir vorstellen. Aber das mit der Luft geht mir nicht ein.

Wenn ich die verschlußschraube abnehme wird das Öl durch einen Luftstoß zumindest bis Fahrzeug Mitte oder bis zum anderen Rad geschleudert, danach läuft einige Zeit das restliche überflüssige Öl welches sehr aufgeschäumt wirkt aus. Die ursprüngliche Kontrolle war weil die Radnabe immer wärmer war als die andere. Warme Luft dehnt sich aus, das würde ich ja verstehen. Aber ich öffne die Verschlußschraube nur im kalten Zustand(frühestens am nächsten Tag). Also da ist bereits schon ein geringerer Druck im Radantrieb und trotzdem spuckt die Luft das Öl so weit raus. Was herrscht da für ein Druck im warmen Zustand.

Kann da irgend etwas mit dem Öl passiert sein. Wird Öl schlecht? Sollte ich einfach mal das Öl ablassen und mit einem anderen Öl befallen. Das selbe Öl ist auch im Schaltgetriebe und in den anderen Radantrieben und schaut gut aus. Das Öl ist ein niedriglegiertes 80er Getriebeöl aus dem Lagerhaus. 

Hans F.