Super GAU

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Hallo Kollegen,

gestern habe ich noch einen kleinen Geländeausflug gemacht, bei uns entsteht gerade ein großes Neubaugebiet, da kann man schön fahren wenn die Bagger Feierabend haben. Bei einem kurzen Steilstück habe ich ein paar Anläufe gebraucht weil beim rechten Hinterrad eine Geländestufe war.Das mehrmalige Anstoßen an diese Stufe war für die Halbachse zuviel, sie brach am hinteren Arm ,wo die Gewindebüchse sitzt ,einfach durch.Ich habe es zuerst gar nicht bemerkt, heute bin ich noch ca. 20 Km auf der Straße gefahren, nur ein leichtes Knacken war zu hören.Zuhause angekommen habe ich zuerst bemerkt daß die Feder am Motorblech streift, als erstes dachte ich der Federteller wäre herausgesprungen, aber beim genauen Hinsehen wurde mir das Ganze Ausmaß bewust.So jetzt weiß ich was ich die nächste Zeit abends so mache, ich werde den Biergarten halt in die Garage verlegen.

Gruß Bernd

 

 

 

 

 

Norbert Palme replied on 2008-06-19 14:35

Servus Bernd,

falls Du eine gebrauchte Halbachse suchst: Feuerstein Harald in Andelsbuch 0043/664/618 303 2. Bei Ihm liegen noch einige gebrauchte im Keller, teilweise aber auch rostig. Vielleicht hilft es. Falls Du sie persönlich abholst, komm doch mal auf einen Kaffee vorbei.

Gruß Norbert Palme

Michael Janczer replied on 2008-06-19 14:47

 Hallo Bernd! Ja, das ist ein ziemlicher Schaden! Kann mir nur vorstellen, daß der Bruch aufgrund starker Durchrostung von innen her ermöglicht wurde.Ansonst sind die Teile ja solide gemacht und nicht leicht umzubringen. Bis auf den Rost, der viele von uns beschäftigt. Viellecicht kannst du die Bruchstelle schweißen, dabei auch gleich eine Verstärkung mit anbringen. Wenn das nicht gehen sollte, so gibt es sicher Ersatz, rufe mal den Drabek Gerhard an, er ist dzt. in Wolfsburg wg. dem 70 Jahre Jubiläum des VW-Werks. Sollte aber in einer Woche wieder Zuhause sein. Wollte dir nur noch 2 Bilder zeigen wo ich die komplett weggerostete blecherne Aufnahme für Stoßdämpfer & Co. an einem ziemlich mitgenommenen Haflinger reparieren konnte: also es geht viel, man muß nur das Wie gut überlegen!

Grüße aus Wien, AP700


 

Bernd Höger replied on 2008-06-19 15:27

Vielen Dank für die schnellen Antworten,

heute abend werde ich mal schauen ob ich selbst noch eine brauchbare Halbachse habe, ansonsten komme ich gern auf die Angebote zurück.

Schweißen denke ich ist nicht so obtimal, zumal das Teil komplett durchgebrochen ist.

Verrostet ist es nicht, ich denk eher Materialermüdung, die Achse stammt aus einem Komunalhaflinger und ist sogar verstärkt.

Die Belastung war einfach zu groß, der Geländeabsatz war die einzige Stelle wo der Boden hart war, sonst war alles lockere Erde.

Zum Schlag ,durch das Dagegenfahren, kam noch das ganze Drehmoment dazu und durch die Portalbauweise entsteht eine Hebelwirkung wodurch die Halbachse rgelrecht verdreht wird.

Beim Zerlegen werde ich sehen ob noch weitere Teile Schaden genommen haben.

Gruß Bernd

Bernd Höger replied on 2008-06-20 16:19

So, eine passende Halbachse ist gefunden, sogar schon gestrahlt und grundiert, eine gewisse Vorratshaltung ist schon von Vorteil, nur am Überblick mangelt es bisweilen.

Allerdings fehlen bei der Achse die Gewindebüchsen. Das ist nicht weiter tragisch Gewindebüchsen habe ich auch, sogar in mehreren Übermaßstufen.

Hat schon mal Jemand die Büchsen ausgetauscht, wie groß muß das Übermaß sein, werden die Dinger reingeschraubt (sie haben ja so eine Art Gewinde) oder einfach nur gepresst?

Zum Ausbau der Halbachse steht in der Rep.Anleitung: zuerst die linke Halbachse ausbauen dann die rechte mitsamt Differential.

Da bei mir nur die Rechte betroffen ist, würde ich gern auf den ersten Teil der Arbeit verzichten. Kann man einen Versuch wagen die rechte Halbachse abzuziehen und hoffen daß das Differential drinnen bleibt?

Gruß Bernd     

HansMesserklinger replied on 2008-06-20 18:30

Servus Bernd

Die Gewindebüchsen haben kein Übermaß, nur die Bolzen. Die Gewindebüchsen werden mit einem Spezialwerkzeug eingeschraubt. Da gibt es im alten Forum auf Blatt 10 einen Beitrag von Bernd aus Deutschland, AP 700 = Michael Janczer aus Wien und dem Bergfex aus Südtirol samt Kontaktadresse.

Der Ausbau nur der rechten Seite dürfte kein Problem sein, möglicherweise ist der Zusammenbau schwieriger.

Die Zeichnung des Getriebes ist wesentlich größer als mein Tisch, aber man kann wenigstens jedes Detail erkennen.

Viel Glück.


 

LorenzRohde replied on 2008-06-20 18:47

Auspressen der Gewindebüchsen geht an der Hydraulik Presse ohne Drehen. Rein müsste es aloso auch gehen.
Ich würde ja gleich Kunststoff Lager einbauen, aber ich weis, dass Bernd noch Gewindebolzen und Büchsen genug rumliegen hat.

Klaus Herbertz replied on 2008-06-20 22:54

 Hallo Herr Höger!

Das mit Ihrem Schaden an der Halbachse bedaure ich.

Könnten Sie Bilder des defekten Teils und vielleicht auch einzelne Reparaturschritte fotografieren und hier ins Board stellen?

Vorausgesetzt das geht.

K. Herbertz 

 

Bernd Höger replied on 2008-06-21 10:36

Vielen Dank für die Anteilnahme, aber da gibt es nichts zu bedauern. Ich bin selber Schuld,habs einfach übertrieben, im lauf der Jahre macht man immer extremere Aktionen, was man früher als unbefahrbar einschätzte, probiert man heute aus, ob es vielleicht doch geht und bei so einer Stelle ist es dann passiert.

Bilder von der Reperatur kann ich gerne machen, nur weiß ich nicht ob es mit dem Einstellen klappt, falls nicht kann ich die Bilder ja einem Forumsmitglied schicken, der sie dann für mich Einstellt.

Gruß Bernd 

Bernd Höger replied on 2008-06-28 18:00

 

So,

die Halbachse ist ausgebaut, ging schneller als ich dachte. Bisher habe ich solche Arbeiten immer im Zuge einer Komplettrestauration gemacht, da war die Plattform abgenommen, deßhalb hatte ich ein wenig Bedenken ob man da überall hinkommt.

So wie es aussieht hatte die Halbachse schon vorher einen Knacks weg, die Bruchkante war zur Hälfte angerostet und im Hohlraum war jede Menge Dreck.

Ich mache von der ganzen Aktion Bilder, wenn ich fertig bin werde ich sie ins Forum stellen.

Gruß Bernd   

Bernd Höger replied on 2008-07-01 10:05

Kennt jemand die Legierung des Differentialgehäuses. Am Deckel ist ein kleines Stück abgebrochen, welches ich schweißen muß.

Ich habe WIG Stäbe AlMg5 für alle Al Mg und Al Mg Si Legierungen, was meinen die Experten, die müßten doch gehen?

Gruß Bernd

Michael Janczer replied on 2008-07-01 13:24

Hallo Bernd!

Sicher geht das, und zwar ausgesprochen gut. Habe schon etliche Getriebegehäuse auf diese Art repariert. Es gibt im alten Forum eine längere Abhandlung zu diesen Thema, beginnend mit dem 29.3.2007. Suchbegriff "Druckguß schweißen". Der Schweißstab, den du da hast, der ist Ok, aber lies vor Beginn der Arbeit dort mal nach. Ratsam ist´s, die Schweißstelle gut zu entfetten. Grüße...

ChristophWille replied on 2008-07-01 13:41

Damit nicht jeder suchen muß, hier die fragliche Diskussion:

http://www.myhaflinger.com/forum/sf/topic.asp?TOPIC_ID=662

Chris

Bernd Höger replied on 2008-07-01 14:36

So,

ich hab den alten Thread gelesen,

werde den Deckel im Backofen auf 160 ° C vorheizen und dann mit AlMg5 schweißen.

Den Deckel habe ich gestern im Ultraschallbad gereinigt, ich denke mit Ölresten werde ich keine Probleme haben.

Vorher übe ich an einem alten Teil.

Grüße

Bernd

 

Bernd Höger replied on 2008-07-01 19:47

Hallo Kollegen,

gerade habe ich den Deckel geschweißt, ging hervorragend. Zum Abkühlen habe ich ihn wieder in den abgeschaltenen Backofen getan, genau wie beim Festtagsbraten.

Was haltet ihr davon, die Schweißstelle nicht zu verputzen, von der Optik ist es eh egal, sieht da unten kein Mensch und die Funktion ist nicht beinträchtigt,ich hätte dann fließende Übergänge ,ich denk die Bruchgefahr wäre geringer.

Gruß Bernd 

 

HansMesserklinger replied on 2008-07-01 20:14

Servus Bernd

Gratuliere zum Erfolg, hätte ich nicht geschafft. Ich hatte damals für Michael Janczer die Legierung recherchiert. Verputzen würde ich nicht wegen der geringeren Gefahr der Kerbwirkung.

Grüße 

Bernd Höger replied on 2008-07-01 21:02

Hallo Hans,

ich bin schon ein bisschen geübt im Alu Schweißen, bis jetzt aber nur Strangprofile wo man auch mal was wegwerfen oder nochmal machen kann.

Grüße

Michael Janczer replied on 2008-07-02 19:33

 Gratuliere zum gelungenen Job, Danke auch an Chris der die Adresse des Threads ins Forum stellte. Verputzen der Schweißung ist nicht anzuraten, denn durch den Materialabtrag könnte die geschweißte Stelle geschwächt werden, aber aufglänzen mittels einer weichen Runddrahtbürste in der Bohrmaschine ist durchaus Ok. (Schutzbrille verwenden)  

Weil du in diesem Zusammenhang von einem Deckel (offenbar einer der Differentialseitendeckel) berichtest, möchte ich an dieser Stelle noch eine Anmerkung bringen: Sobald die Achsrohre der Hinterachs-Einheit nicht mehr durch die (geflochtenen) Fangbänder gehalten werden, MUSS ein passend zugeschnittenes Holz unter dem Getriebe durchgeschoben werden und zwischen die Radlagerdeckel der Radantriebsgehäuse eingeklemmt werden. Als "Holz" eignet sich am Besten eine Latte mit ~ 2x4cm Querschnitt. Die Länge soll so sein daß die Achsrohre (beim Heben des Getriebes) so gut wie möglich Waagrecht auseinandergehalten werden. Wenn notwendig kann das Holz auf jeder Seite mittels Kabelbinder ans jeweilige Achsrohr gebunden werden. Der Grund ist der: wenn die Achsrohre ohne weitere Stütze herunterklappen, so liegen sie an der unteren Rippe des Differential-Seitendeckels auf, dabei wird aber das Gewicht aller mitbeteiligter Teile (Bremstrommel, Bremsankerplatte, Radantriebsgehäuse usw.) über den Hebelarm (Bremstrommel >>Gewindebolzen>> Steg am Deckel)  ums Vielfache erhöht, das führt zwangsläufig zum Bruch des Steges am Deckel.  

Grüße  

Bernd Höger replied on 2008-07-02 23:00

Hallo Michael,

bei mir ist der Steg in dem Bereich, wo das Ende der Halbachse im Gewindebolzen gelagert ist abgebrochen. Das Abgerissene Halbachsenende hatte sich durch die Federbewegung verkeilt. Das abgebrochene Alustück habe ich nicht mehr verwendet, ich hab komplett Auftrag geschweißt.

Da die abgerissene Halbachse sehr starke Bewegungen nach allen Seiten machte, sogar der 12mm Bolzen ,der Schubstrebe und Halbachse verbindet, war verbogen ( ich bin ja noch 20 km so gefahren) hatte ich die Befürchtung die Antriebswelle hätte was abgekriegt. Ich habe sie auf die Drehbank gespannt und eine Messuhr angesetzt, beim Durchdrehen hatte sie einen Schlag von 0,2 mm , die Kontrollwellen aus meinem Bestand hatten teilweise  0,4 und 0,3 mm, ich glaub das ist Normal und hat nichts mit dem Bruch zu tun.

Grüße Bernd

 

Bernd Höger replied on 2008-07-05 14:27

So,

Reparatur abgeschlossen, Radlager eingestellt, Öl eingefüllt und Probefahrt gemacht. Alles funktioniert. Jetzt versuch ich mal die Bilder einzustellen, doch ich befürchte daß ich da weniger Geschick wie bei mechanischen Problemen habe. Falls es nicht klappt, wem darf ich die Bilder schicken?

Gruß Bernd

 

ChristophWille replied on 2008-07-05 15:04

Ich hab' Dir ja eine Bildergalerie eingerichtet, das sollte nicht so das Problem sein.

Chris

Bernd Höger replied on 2008-07-05 15:21

Hallo Chris,

nun hat es also geklappt mit den Bildern, mußte aber schon ein bisschen probieren.

Gruß Bernd

HansMesserklinger replied on 2008-07-06 18:32

Servus

Gute Arbeit und danke für die Bilder. War die Stoßdämpferaufnahme beschädigt oder ist das eine Rostschwachstelle ? Daß man die Gewindebüchsen einschraubt habe ich mir gedacht, da beim Einpressen das Gewinde leiden könnte.

Grüße 

Bernd Höger replied on 2008-07-07 09:46

Hallo Hans,

die Halbachse ,die ich als Ersatz genommen hatte, habe ich schon vor einiger Zeit, zusammen mit anderen Achshälften, aus Schlachtfahrgestellen zum Strahlen gebracht. Vorher hatte ich alle Feder und Stoßdämpferaufnahmen abgetrennt, da diese zum Teil stark verrostet waren.Für meinen neuen Haflinger,den man auf einem Bild im Hintergrund sieht,habe ich die guten Exemplare verwendet. Bei der Achse, die als Ersatz herhalten mußte, konnte man die untere Aufnahme nicht mehr verwenden, also mußte eine neue angefertigt werden.Zum Anschweißen der Aufnahmen habe ich mir schon vor Jahren eine Vorrichtung angefertigt, da die Feder und Stoßdämpferbefestigung schräg angebracht sind und es rechts und links gibt.Nacher habe ich die Hohlräume mit Mike Sander gefüllt, da die Aufnahmen immer von innen rosten.

Zum Eindrehen der Gewindebüchsen mußte ich das Auge recht stark erwärmen. Zuerst habe ich es mit dem Heißluftfön versucht dann mußte ich aber doch den Schweßbrenner nehmen. Ich hatte Büchsen mit 24,0 und mit 24,2 mm Durchmesser. Die einen konnte ich fast von Hand eindrehen bei den anderen gieng es nur mit Hitze und einer Verlängerung. Aber ich bin mir jetzt ziemlich sicher daß die Büchsen eingeschraubt und nicht gepresst werden.

Gruß Bernd  

 

Michael Janczer replied on 2008-07-07 09:49

 Hallo Hans!

Die Stoßdämpferaufnahme brach weg da von Innen her total durchgerostet, noch dazu mußte der M12x180 Bolzen mit der Flex abgetrennt werden da er festgerostet war. Fahrzeug ist in Holland in Betrieb, in Ermangelung von Gebirgsgegenden wird dort viel in Gruben, Schlamm usw. "gefahren", daher sind die 3mm Löcher die seitens SDP als Wasserablauf vorgesehen sind, gleich verstopft und die Feuchtigkeit bleibt dort drin. Mache deshalb immer 8x16mm-Langlöcher in die Aufnahmen, sofern noch zu retten möglich!   Ein Tip für alle Haflingerschrauber:  die Bolzen zur Befestigung der Stoßdämpfer/Strebe/Fangband immer reichlich einfetten bei der Montage,  da später mit Sicherheit wieder mal der Moment kommt wo man den einen oder anderen lösen muß.

Die Gewindebuchsen können mit Hilfe einer Schraube M18x ca. 40  aus der Schwinge gedreht werden. Vorher gut mit Rostlöser einsprühen und, wenn möglich, tagelang einwirken lassen. Wenn dieses "Spezialwerkzeug" nicht hilft, so kann die Buchse auf der Hydraulikpresse (Abstützhülse verwenden) ausgepreßt werden. Die alternativen glatten Buchsen zur Verwendung von Teflonbuchsen haben etwas Übermaß und müssen von dem Einpressen auf das Innenmaß  der Augen plus circa 0,05 bis 0,08MM abgedreht werden.  Grüße aus Wien...